Die Wasserstoff-Revolution
28.06.2022
Drei Fragen an: Karl Knipfelberg
Wasserstoff-Brennstoffzellen ermöglichen Fahrzeugantriebe mit gewaltigem Zukunftspotenzial, vor allem für nachhaltig denkende Unternehmen. Welche praktischen Vorteile die Technologie hat und worauf man bei der intralogistischen Flottenplanung achten sollte, erklärt uns Karl Knipfelberg, VP Product Management Counterbalance & Energy.
Karl, angenommen wir denken darüber nach, unser neues Linde-Fahrzeug mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle ausstatten zu lassen. Hättest du ein paar gute Argumente für uns?
Davon gibt es gleich mehrere. An erster Stelle steht für mich die Nachhaltigkeit. Brennstoffzellen wandeln Wasserstoff in elektrischen Strom um. Wird die Zelle mit grünem Wasserstoff betankt, der mit Wind- und Wasserkraft produziert wurde, ist die gesamte Wertschöpfungskette von der Erzeugung bis zum Verbrauch CO2-neutral. Was die Handhabung angeht, funktioniert das Tanken genauso schnell und einfach wie bei einem Verbrenner. Man steckt einfach den Tankstutzen an und zwei bis drei Minuten später kann es weitergehen. Wer ein Auto tanken kann, kann auch eine Brennstoffzelle tanken. Zudem steigt die Sicherheit: Anders als klassische Blei-Säure-Batterien müssen Brennstoffzellen nicht gewechselt werden. Damit entfällt die Gefahr für Quetschungen oder Verletzungen.
Platz für die Brennstoffzelle
Ist in der Intralogistik von Brennstoffzellen die Rede, ist damit ein sogenanntes Batterieersatzmodul (Battery Replacement Module, BRM) gemeint. Die Module passen in Größe, Form und Gewicht genau in den Batteriebauraum eines Fahrzeugs. Das bedeutet, dass eine vorhandene Blei-Säure- oder Lithium-Ionen-Batterie eins zu eins durch dieses Modul ersetzt werden kann. Die Module wandeln die Energie aus dem Wasserstoff zu elektrischem Strom um und speisen damit eine integrierte Lithium-Ionen-Batterie. Diese wird benötigt, um das Fahrzeug kontinuierlich mit Strom zu versorgen und Lastspitzen, die etwa beim Heben von Lasten entstehen, elektrisch bedienen zu können. Zum System gehören außerdem ein Wasserstofftank, ein Füllstutzen und weitere Komponenten.
Platz für die Brennstoffzelle
Ist in der Intralogistik von Brennstoffzellen die Rede, ist damit ein sogenanntes Batterieersatzmodul (Battery Replacement Module, BRM) gemeint. Die Module passen in Größe, Form und Gewicht genau in den Batteriebauraum eines Fahrzeugs. Das bedeutet, dass eine vorhandene Blei-Säure- oder Lithium-Ionen-Batterie eins zu eins durch dieses Modul ersetzt werden kann. Die Module wandeln die Energie aus dem Wasserstoff zu elektrischem Strom um und speisen damit eine integrierte Lithium-Ionen-Batterie. Diese wird benötigt, um das Fahrzeug kontinuierlich mit Strom zu versorgen und Lastspitzen, die etwa beim Heben von Lasten entstehen, elektrisch bedienen zu können. Zum System gehören außerdem ein Wasserstofftank, ein Füllstutzen und weitere Komponenten.
Darfst du uns verraten, woher Linde seine Brennstoffzellen bekommt?
Ja, natürlich. Zurzeit beziehen wir unsere Brennstoffzellen von der US-amerikanischen Firma Plug Power. Allerdings arbeiten wir parallel daran, unsere eigenen Kompetenzen in diesem Bereich zu erweitern. Unser Ziel ist, dass wir bei Wasserstoff-Antrieben künftig alles aus einer Hand anbieten können. Die Kunden bekommen dann das Fahrzeug, die Brennstoffzelle und den zugehörigen Service komplett von Linde. Dafür entwickeln wir zusammen mit unserem Mutterkonzern KION unter dem Namen HyPower-24V ein eigenes 24 V-Brennstoffzellensystem, das 2023 auf den Markt kommen wird.
Okay, die Idee mit dem Wasserstoff hat uns überzeugt. Gibt es etwas, das wir im Vorfeld noch berücksichtigen sollten?
Wasserstoff-Fahrzeuge einzusetzen ist eine strategische und ganzheitliche Entscheidung. Mit Stückwerk kommt man da nicht weit. Deshalb sollte man sich vorher einige zentrale Fragen stellen. Zum Beispiel, wie viele andere Wasserstoff-Abnehmer auf dem Werksgelände bereits existieren. Das kann etwa ein Blockheizkraftwerk oder eine Lkw-Flotte sein. Als Faustregel gilt: Je mehr Wasserstoff-Abnehmer auf dem Werksgelände vorhanden sind, desto schneller rechnet sich die Nutzung von Wasserstoff. Das gleiche gilt für die Flottengröße. Je mehr intralogistische Wasserstoff-Fahrzeuge im Einsatz sind, desto kosteneffizienter. Gleichzeitig ist aber auch wichtig, wie die Fahrzeuge eingesetzt werden. Wasserstoff-Fahrzeuge eignen sich hervorragend für Zwei- oder Mehrschichteinsätze. Je länger die täglichen Einsätze, desto besser. Bei Einsätzen unter 1.200 Betriebsstunden pro Jahr macht die Nutzung von Brennstoffzellensystemen technisch und wirtschaftlich leider keinen Sinn. Hier ist die Nutzung von Li-ION Technologie optimal.
Lieber Karl, vielen Dank für dieses Gespräch.